Vor allem Frauen sind laut Heino Nieland aufgrund ihres monatlichen Zyklus‘ betroffen.

Der 65-jährige leitet in Bunde eine Migräne-Praxis. Patienten seien oft erblich vorbelastet.

Es gibt zahlreiche Grüne für Kopfschmerzen, aber nur einen Grund für Migräne. Dessen ist sich Heino Nieland sicher. Im Oktober 2012 eröffnete der gebürtige Niederlände in Bunde eine Migräne-Praxis. Für den Heilpraktiker sind Störungen des Hormonhaushalts die Ursache einer Erkrankung.

Migräne Heilpraktiker Heino Nieland sitzt am Schreibtisch

Seit rund viereinhalb Jahren führt Heino Nieland seine Migräne-Praxis in Bunde.

Bei einem Migräneanfall hilft nur, sich ins Bett zu legen – ohne Licht und Geräusche

Rund zehn Prozent der Bevölkerung leiden laut Nieland unter Migräne. Er beschreibt sie als einen einseitig stechenden Schmerz, der einhergehen könne mit Übelkeit und Aura-Erscheinungen. Dann sehe der Patient zum Beispiel Kreise, Lichtblitze oder er habe ein eingeschränktes Sichtfeld. Weitere Symptome seien eine hohe Empfindlichkeit auf bestimmte Gerüche und Geräusche, ein trockener Mund und Konzentrationsprobleme. Nieland: „Bei einem Migräneanfall hilft nur, sich ins Bett zu legen – ohne Licht und Geräusche.“

Nicht selten gebe es eine erbliche Vorbelastung. Nieland:“Das mMigräne-Gen gehört dazu.“ Migräne werde, wenn sie erblich veranlagt sei, durch eine zu hohe Hirnaktivität verursacht. Diese entstehe durch den Hormonhaushalt. Hormonstörungen können beispielsweise das Sinken des Östrogenspiegels ausgelöst werden. „Hormone haben nicht nur einen direkten Einfluss auf unsere körperliche Gesundheit – sie steuern auch unser geistiges Wohlbefinden“, so Nieland.

„Es ist ein Teufelskreis“

Frauen seien von Migräne häufiger betroffen als Männer – schon allein wegen ihres unruhigeren Hormonhaushalts innerhalb des monatlichen Zyklus‘. Viele Frauen klagten laut Nieland häufiger am Ende der zweiten Zyklushälfte, also kurz vor Beginn der Periode, über Migräneattacken. Um die Migräne in den Griff zu bekommen, reiche die Einnahme von Schmerzmitteln nicht aus. „Sie blocken zwar die Migräne, bekämpfen aber nicht die Ursache“, sagt Heino Nieland. Viele Medikamente würden sogar dazu führen, dass die Migräne in immer kürzer werdenden Abständen auftritt. Als Beispiel nennt er Triptane. Zwar unterbreche das Medikament die Schmerzsignale, jedoch kuriere es die Migräne nicht aus. „Es ist ein Teufelskreis“.

Während hauptsächlich Frauen unter Migräne litten, seien Männer für den sogenannten Clusterkopfschmerz anfällig. Auch er sei oft auf Hormonstörungen zurückzuführen, so der 65-jährige. Der Ursachenherd könnten entzündete Mandeln – die ja in der Nähe der Schilddrüsen liegen – oder Zähne sein. Clusterkopfschmerzen sind schwere, einseitig im Bereich der Augen, der Stirn oder der Schläfe auftretende Schmerzattacken.